Atemlos in Düsseldorf e.V.                   Selbsthilfegruppe Lungenkrebs                     


 


Stadieneinteilung

Die Medizin unterscheidet bei den Lungentumoren zwei Kategorien, mit Unterkategorien. Es gibt den kleinzelligen Lungenkrebs und den nicht kleinzelligen Lungenkrebs. Diese Einteilung wird tatsächlich von der Größe der gefundenen Krebszellen abgeleitet. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, weil ein kleinzelliger Lungentumor aufgrund seiner zellbiologischen Eigenschaften einen anderen Verlauf nimmt als ein großzelliger Lungentumor.

Der kleinzellige Lungenkrebs (ca. 20 - 25% der Fälle) hat durch sein schnelles Wachstum und der dadurch frühen Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) im fortgeschrittenen Stadium, eine schlechtere Prognose. Bei der Diagnosestellung haben sich schon bei 80% der Patienten Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet.

Der kleinzellige Lungenkrebs lässt sich, bedingt durch seine Eigenschaft, besser durch Chemo-und Strahlentherapie bekämpfen als der nicht kleinzellige Lungenkrebs.

Nicht kleinzelliger Lungenkrebs (ca. 75-80% der Fälle) wächst meist begrenzt (lokal) und bildet langsamer Metastasen. Er wird daher öfter in einem Stadium entdeckt, in dem er noch gute Heilungschancen hat.

Er wird auf Grund seiner Feinstruktur weiter unterteilt in:

nicht kleinzelliges Karzinom - Adenokarzinom - Plattenepithelkarzinom.

Die Behandlung von Lungenkrebs richtet sich nicht nur nach den beiden Tumortypen sondern auch, nach dem Stadium des Tumors. Eine sorgfälltige Bestimmung der Ausdehnung, sprich Stadium ist ausschlaggebend für die optimale Behandlung. Hierzu müssen die Größe des Tumors und ein eventueller Befall der Lymphknoten im Brustraum bestimmt werden. Des weiteren wird geprüft, ob der Tumor schon Fernmetastasen (Tumorabsiedlungen in andere Organe) außerhalb des Brustraumes oder in den nicht tumorbefallenden Lungenlappen gebildet hat.

Die Einteilung bösartiger Geschwülste in Stadien ist die Grundlage für die Vorhersage des Krankheitsverlaufes (Prognose). Hier wird der optimale Therapieansatz bestimmt.

Bei kleinzelligen Lungentumoren werden zwei Stadien unterschieden:

* im begrenzten Stadium (limited disease) findet man den Tumour nur in einem Lungenflügel, ohne Fernabsiedlungen.( Metastasen )

* im fortgeschrittenen Stadium hat er sich schon nach außerhalb des Lungenflügels ausgebreitet, in die Brustwand, die Lymphknoten oder er hat bereits in andere Organe gestreut.

 

Die TNM-Klassifikation

Die Stadieneinteilung des nicht kleinzelligen Lungenkrebs erfolgt nach der sogenannten TNM-Klassifikation, eine Einteilung der Tumore in Gruppen nach ihrerAusbreitung.

Es bedeuten: T = Tumor, N = Nodi (regionale Lymphknoten), M = Metastasierung.

Die einzelnen Ausbreitungsstadien werden durch Zuordnung von Indexzahlen genauer beschrieben. Die Klassifikation eines bösartigen Tumors im Frühstadium ohne Tochtergeschwülste (Metastasen) würde also sein: T1 - N0 - M0.

Das Stadium IA und IB besagt,dass der Tumor auf einen Lungneflügel begrenzt ist.

Im Stadium IIA und IIB ist mindestens ein Lymphknoten an der Wurzel des gleichen Lungenflügels befallen. Es fehlen aber die Hinweise für Fernmetastasen in anderen Organen.

Das Stadium IIIA und IIIB gibt Auskunft darüber, dass eine starke Ausdehnung in einem Lungenflügel ist. Befallen sind auch benachbarte weiter entfernte Lymphknoten, z.B. an der Lungenwurzel des anderen Lungenflügels. Auch in diesem Stadium gibt es keine Fernmetastasen.

Im Stadium IV hat der Tumor Fernmetastasen in einem oder mehreren Organen gebildet. Tumorgröße, Lymphknotenbefall, oder die Tumorausdehnung spielen für die Stadieneinteilung eine große Rolle. Generell hängt die Prognose über die Erkrankung vom Stadium ab, also von der Tumorausdehnung und der Verbreitung. Je früher der Krebs entdeckt wird, umso günstiger ist die Prognose der Erkrankung, den Krebs zu heilen. Die Stadieneinteilung bildet auch die Grundlage für die Therapieentscheidungen. Manchmal ist auch erst nach der Operation eine exakte Stadieneinteilung möglich, da das Ausmaß des Lymphknotenbefalls oft erst bei der Gewebeuntersuchung der operativ entfernten Lymphknoten, deutlich wird.

 

Quelle; 1999-2012 Roche Deutschlan GmbH  Informationen für Patienten und Angehörige gibt es kostenlos über die Selbsthilegruppe,erstellt von Roche Rharma A.G.

 

Metastasen

Hirnmetastasen, Lebermetastasen & Knochenmetastasen.

Hirnmetastasen

Bei Hirnmetastasen sind die Symptome ungewöhnlich vielfältig und sind von zahlreichen anderen Faktoren abhängig. Hierzu gehören die Anzahl und die Lage der Metastasen sowie die Geschwindigkeit des Wachstums und die Größe des umgebenden Ödems. Ist bereits eine Tumorerkrankung vakant und sind plötzliche neurologische Symptome, zerebraler Krampfanfall, sehr verdächtig für das Vorliegen von Hirnmetastasen. Beim Erkennen von Hirmetastasen ist die Primärerkrankung in ein weit fortgeschrittenes Stadium eingetreten. Der weitere Verlauf der Erkrankung, hängt jetzt nicht mehr vom Wachstum des Primärtumors ab. Die Behandlung der Hirnmetastasen bestimmt jetzt die Überlebenszeit.                

Für die Diagnose haben jetzt die radiologischen bildgebenden Verfahren die größte Bedeutung und Aussagekraft. Ein CT sowohl als auch ein MRT, sollten bei einem Verdacht auf Hirnmetastasen immer mit, sowie auch ohne Kontrastmittel angefertigt werden. Aus Gründen der Verfügbarkeit wird meistens erst ein CT erstellt. Um eine Metastase im CT oder im MRT sicher zu diagnostizieren, gibt es keine bildmorphologischen Kriterien. Bemerkenswert ist die ,dass sich 30-40% der Raumforderungen (Geschwülste) als Metastasen entpuppen.Wenn eine Tumorerkrankung bislang nicht bekannt ist, muss im Zweifelsfalle eine Gewebeprobe zur histologischen Untersuchung gewonnen werden. Diese Probengewinnung kann sowohl im Rahmen einer offenen Operation oder durch ein Bohrloch stereotaktisch durchgeführt werden. trotz intensiver Tumorsuche wird der Primärtumor nur bei 20% der Patienten gefunden. Der größte Prozentsatz der gefundenen Tumoren sind Ardenokarzinome der Lunge.

Im CT erkennt man hypodense (weniger Dichte), meist rundliche Raumforderungen, die oft einen Ödemhof besitzen. Abhängig von Lage und Größe der Hirnmetastasen kommt es, durch weiter wachsende Metastasen, zu einer Verdrängung mit bedingter Asymetrie des Hirngewebes oder es wird sogar zu einer ungünstigen Prognose durch Verlagerung der Mittellinie. Manche Metastasen können  einbluten und dadurch die Raumforderung verschlimmern. Bei einer Untersuchung mit Kontrastmittelgabe können Metastasen meist besser erkannt werden. Der Nachteil beim CT ist, dass wegen der begrenzten Auflösung meist kleinere und kleine Metastasen der Diagnose entgehen und nicht erkannt werden. Bei auffälligen Beschwerden des Patienten sollte dann eine MRT-Untersuchung angeschlossen werden. Bei dieser Untersuchung werden meist noch sehr kleine Metastasen entdeckt. Die MRT-Untersuchung hat mit Ausnahme der Suche nach einer Einblutung, gegeüber dem CT den Vorteil der höheren Auflösung. Dies betrifft auch den Nachweis sehr kleiner Metastasen. Diese stellen sich durch die Verdrängung und die Kontrastmittelaufnahme im Bild dar.

Die Therapie von Hirmetatasen erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Arzte wie Neurologen, Neurochirurgen, Onkologen, Radiologen und Strahlentherapeuten. Die Planung der weiteren Behandlung wird immer im Rahmen einer Tumorkonferenz gemeinsam festgelegt. Bevor die Therapie geplant wird, wird eine Bestandsaufnahme zur Tumorausbreitung (Staging) im Körper notwendig. Zudem muss noch eine histolgische (pathologische) Diagnose gestellt werden. Zu Beginn der Therapie werden zunächst intrvenös stark wirksame Kortikoide verabreicht. Sie mindern den Druck und haben eine abschwellende Wirkung. Die Wirkung ist aber nicht langfristig und muss durch andere Maßnahmen ergänzt werden. Einzelmetatasen werden chirurgisch entfernt. Ein solcher Eingriff stellt sich als sinnvoll dar, wenn sich die Grungerkrankung in einem durch andere medizinische Maßnahmen noch kotrollierbaren Stadium befindet. Auch bei Primärtumoren die über einen längeren Zeitraum rezidivfrei sind, ist ein chirugisches Vorgehen angebracht.

Bei den häufiger anzutreffenden (multiplen) vielen Metastasen dagegen ist eine Operation meist nicht sinnvoll. Davon ausgenommen sind Erkrankungen, bei denen durch eine Therapie des Primärtumors eine längere Überlebensspanne oder eine Heilung zu erwarten ist. Das Risiko bei einem operativen Eingriff, muss immer dem Nutzen gegenüber abgewogen werden. Der Einfluss tiefer gehender Maßnahmen auf die Lebensqualität muss in diese Überlegungen mit einbezogen werden.

Als palliative, also helfende aber nicht heilende, Maßnahme wird oft eine Bestrahlung durchgeführt. Ihre Wirkung ersteckt sich aber nicht nur auf primär strahlensensible Tumormetastasen. Eine bessernde Wirkung zeigt sich auch bei dem begleiteten Ödem. Langfristig ist sie der alleinigen Kortisontherapie überlegen. Die beiden Therapien, (Bestrahlung und Kortison), müssen während der Bestrahlungszeit gemeinsam fortgesetzt werden, weil Kortison die Verträglichkeit der Bestrahlung entscheident verbessert. Bei einer Bestrahlung des gesamten Gehirns, beträgt die Strahlendosis 30-40Gy und wir in kleinen Einzeldosen von 1,8-2,2 Gy über einen Zeitraum von 3-4 Wochen verabreicht. In einigen Fällen wikrt auch eine Chemotherapie alleine oder im Verbund mit einer Bestrahlung.

Prognose

Durch das Auftreten von Hirnmetastasen verschlechtert sich die Prognose der Tumor-Grunderkrankung erheblich. Die durchschnittliche Überlebenszeit beträgt ohne Behandlung, nur 2-3 Monate. Bei chirurgischer Behandlung kann sie bis 7 Monate betragen. Die alleinige Bestrahlung ist dem operativen Eingriff unterlegen. Hier beträgt die durchschnittliche Überlebenszeit 3-6 Monate.

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Lebermetastasen

Unter Lebermetastasen versteht man Absiedelungen von Krebszellen, die aus anderen Tumoren, wie zB. Lungenkrebs über Blut und Lymphgefäße in die Leber gelangen und sich dort weiter vermehren. Bei dieser Metastasierung treten in der Regel erst spät Beschwerden auf. Die Diagnose wird mittels bildgebender Verfahren, CT, Ultraschall oder Kernspintomographie erstellt. Die Prognose und die Behandlung sind abhängig von der Größe und der Anzahl der Metastasen sowie von der Ausbreitung und Art des Primärtumors und vom Allgemeinzustand des Patienten.

Etwa ein drittel aller bösartigen Tumoren haben Lebermetastasen zur Folge. Tumoren bei denen sie besonders häufig enstehen sind u.a. Dick und Enddarmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Magenkrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs, Schilddrüsenkrebs, Eierstockkrebs, Uteruskrebs und schwarzer Hautkrebs.

Symptome

Die Frühsymptome sin nicht spezifisch. Symptome sind: Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Nachtschweiß und Übelkeit. Einen Hinweis auf eine Lebererkrankung kann ein Druckschmerz im linken  und mittleren Oberbauch und eine Gelbsucht sowie seltener Durchfall sein.

Diagnose

Bei vielen Krebserkrankungen gibt es erst im fortgeschrittenem Stadium die ersten typischen Beschwerden. Deshalb wird eine Diagnose erst relativ spät gestellt. In diesem, schon fortgeschrittenem Stadium können sich schon Metastasen gebildet haben. In solchen Fällen sind die Heilungschancen gering. Bei einem Verdacht zu Veränderungen in der Leber, lässt sich die Diagnose durch eine CT, eine Sonographie oder Kernspintomographie festigen. Sollte der Primärtumor bereits bekannt sein, kann auf die histologische Untersuchung des befallenen Gewebes der Leber verzichtet werden.

Therapie

Wie die Lebermetastasen behandelt werden können hängt von der Art des Primätumors ab. Bei guten Bedingungen, des lokalen individuellen Krankheitsbildes kann die Möglichkeit der operativen Leberteilentfernung zu günstigen Ergebnissen führen. Andere Behandlungsmethoden, wie die regionale intraarterielle Leberperfusion mit Zytostatika (Krebsmedikamente), einer Alkoholinjektion, sowie die interne und externe Bestrahlung mit ionisierender Strahlung, sind der chirurgischen Therapie als Erstmaßnahme jedoch unterlegen. Eine weitere Behandlungsmethode stellt die Lasertherapie dar. Hierbei führt man über die Leistenader eine oder mehrere Laserdrähtein die Lebermetastase ein, wobei man durch die gebündelte Hitzewirkung des Lasers, die Metastase verbrennt. Diese Methode wird als alternative zur chirurgischen Behandlung angewandt.

Prognose

Die Prognose eines Patienten mit Lebermetastasen hängt von der Behandlungsmöglichkeit des Primärtumors, vom Vorhandensein weiterer Metastasen und von der Ausdehnung sowie von der Behandlungsmöglichkeiten der Lebermetastasen selbst ab. Insgesamt ist leider festzustellen, dass eine Prognose nicht allzu positiv gesehen werden kann.

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Knochenmetastasen

Wie entstehen Knochenmetastasen?

Knochenmetastasen bilden sich häufig aus Tumoren der Lunge heraus. Sie entstehen aus Tumorzellen, die meist über den Blutkreislauf im Körper gestreut werden. und sich dann im Knochenmark ansiedeln. Durch das Wachstum im Knochenmark, wird auch die umgebende Knochensubstanz angegriffen. Dies geschieht im Wachstum des Tumors durch Druckschädigung im Gewebe oder es geben die Tumorzellen Substanzen ab, die im Tumorbereich das natürliche Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und Abbau verändern und so die Knochensubstanz zerstören. Es gibt aber nicht nur Knochenabbauende Metastasen, nein auch Knochenaufbauende Metastasen gibt es in diesem Prozess.

Die Folgen von Knochenmetastasen.

Knochenmetastasen verursachen bei den betroffenen Patienten oft erhebliche Beschwerden. Durch das Wachsen der Metastasen wird die Knochenhaut gedehnt und es werden schmerzauslösende Substanzen ausgeschüttet. Durch die Zerstörung der Knochensubstanz (Osteolyse) treten oft ohne stärkere Krafteinwirkungen kleinste und größere Fakturen auf. Bei Metastasen in der Wirbelsäule besteht die Gefahr, dass durch den Zusammenbruch von Wirbelkörpern Nerven und Rückenmark selbst gequetscht werden, was zu Lähmungen und Empfindungsstörungen führen kann.

Die Folgen beim Abbau von Knochensubstanz.

Durch Abbau der Knochensubstanz werden größere Mengen Kalzium freigesetzt. Die erhöhte Menge Kalzium im Blut (Hyperkalzämie), kann über einen längeren Zeitraum Kalablagerungen in anderen Organen hervorrufen. Es betrifft meisten die Nieren und die Hornhaut der Augen. Die Wirkung des Kalziums kann zu Herzrhythmusstörungen, zu Bauchspeicheldrüsen-entzündungen und anderen schmerzhaften Störungen im Verdaunungstrakt führen. Psychosen und Komazustände können auftreten. Aus dieser Gefahr heraus muss ein erhöhter Blutkalziumspiegel immer behandelt werden. Wirksame Medikamente stehen zur Verfügung.

Behandlung von Knochenmetastasen und Schmerzen.

Einzelne Knochenmetastasen treten eher selten auf. Metastasenherde können mit einer räumlich begrenzenden Bestrahlung behandelt werden. Wenn mehrere Knochen von zahlreichen Metastasen betroffen sind, wird eine Behandlung des ganzen Knochengrüstes erforderlich. Hier ist dann eine Behandlung mit einer Chemo-oder Hormontherapie wirksam, oder eine Behandlung mit über den Blutweg verabreichten radioaktiven Substanzen. Die Hormontherapie hat sich bei Metastasen des Lungenkarzinoms nicht bewährt. Knochenmetastasen verringern oft die Stabilität von Armen, Beinen oder der Wirbelsäule. In diesen Fällen, oder es ist schon eine Fraktur aufgetreten, kann eine Operation zur Stabilisierung der befallenen Region helfen. Sehr häufig werden verstärkende Metallteile oder Gelenkprothesen zur Stabilisierung verwendet. Knochenschmerzen können mit einer symptomatischen Schmerztherapie behandelt werden. Dabei wird das Tumorwachstum nicht beeinflusst. Schmerzmedikamente blockieren die Ausschüttung schmerzauslösender Stoffe, oder die Schmerzfortleitung und die Wahrnehmung von Schmerzen wird blockiert.

Behandlung mit Diphosphonaten.

Um den unterschiedlichen Folgen der Knochenmetastasierung begegnen zu können, sind oft mehrere Maßnahmen und Medikamente gleichzeitig nötig. Seit einigen Jahren steht eine Gruppe von Medikamenten zur Verfügung, die Wirkungen in alle drei Bereiche zeigt. Es handelt sich hier um Disphosphonate oder auch um Bisphosphonate (Abkömmlinge von phosphorhaltigen Säuren). Anfang der achtziger Jahre wurden mehrere Variationen dieser Medikamente entwickelt, die zunächst bei der Behandlung des akut erhöhten Blutkalziumspiegels angewendet wurden.

Die Wirkungsweise von Disphosphonaten.

Disphosphonate binden oberflächlich an die Mineralsubstanz des Knochens (Kalziunphosphat) an. Die von den Metastasen angeregten knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) werden dadurch in ihrer Aktivität gehemmt und die Knochenauflösung gebremst. Gleichzeitig wird der erhöhte Blutkalziumspiegel gesenkt und die Ablagerungen von Kalziumphosphat in Weichteilen, Nieren und Arterien verhindert. In klinischen Studien zeigte sich auch, dass unter der Therapie von Diphosphonaten auch die Knochenschmerzen nachlassen.

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Option Zweitmeinung.

Das Einholen einer Zweitmeinung kann helfen, den richtigen Therapieansatz zu finden. Dies wird durch eine Studie der Deutschen Krebsgesellschaft belegt. In dieser Studie wurden die Ergebnisse eines Zweitmeinungssystems, allerdings für eine andere Krebserkrankung, ausgewertet. In die Studie flossen knapp 650 Anfragen von Klinikärzten und niedergelassenen Ärzten ein, die von Experten aus Universitätskliniken, Krankenhäusern und ambulanten Einrichtungen bearbeitet wurden. Bei einem drittel der Fälle kam die Zweitmeinung zu einer abweichenden Therapieempfehlung. Davon führte jede sechste sogar zu einer starken Veränderung der Behandlung.

Meine Empfehlung dieses Anliegen mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, um eine Grundlage für die Zweituntersuchung zu schaffen. Wenn der Arzt, aus welchen Gründen auch immer das ablehnen sollte, würde ich den Weg alleine beschreiten.