Atemlos in Düsseldorf e.V. Selbsthilfegruppe Lungenkrebs
Die Entstehung eines Tumors.
Krebs - und Lungenkrebs im Besonderen-entsteht in einem komplexen Prozess, der viele Ursachen haben kann.
Im Allgemeinen sprechen Mediziner bei der Krebsentstehung, von einer Veränderung der Erbinformation von Körperzellen, die zur Fehlsteuerung des Zellwachstums führen.
Konkret bedeutet dies folgendes.
Der menschliche Körper besteht aus sehr vielen unterschiedlichen Zelltypen. Normalerweise wachsen und teilen sich die Zellen nur dann, wenn dies für den Körper sinnvoll ist, zum Beispiel, beim Wachstum oder bei der Wundheilung. Regeneration wird dieser Vorgang genannt, läuft stetig ab und dient der Gesunderhaltung des Körpers. Wenn sich die Zellen, mit veränderter Erbinformation unkontrolliert teilen, obwohl keine neuen Zellen gebraucht werden, bildet sich übermäßiges Gewebe, also eine Geschwulst. Die Geschwulst nennen Mediziner auch Tumor. Der Tumor kann gut-(benigne) oderbösartig (maligne) sein. Auch in der Lunge gibt es gut - und bösartige Tumore. In der Mehrzahl aller Fälle sind die erkannten Tumore bösartig. Bei 90% der erkannten Tumoren diagnostizieren die Mediziner ein Lungenkarzinom, auch Bronchialkarzinom genannt.
Bei gutartigem Gewebe dringen die Zellen nicht, in benachbartes angrenzendes Gewebe ein und breiten sich nicht, in anderen Teilen des Körpers aus. Bösartiges Gewebe nennt man Krebsgewebe, dessen Zellen unkontrolliert wachsen. In den meisten Fällen dringen sie in benachbartes Gewebe ein und zerstören es. Möglich ist es ebenso, dass sich Krebszellen aus dem ursprünglichen Tumor herauslösen und durch den Blutstrom in das Lymphsystem eindringen. Oft breitet sich der Krebs vom primär Tumor aus und bildet neue Tumore in anderen Körperteilen. Diesen Vorgang nennt man Metastasierung. Gutartige Tumore in der Lunge wachsen in der Regel langsam. Bei ihrem Wachstum verdrängen sie gesundes Gewebe, ohne es zu zerstören. Obwohl gutartige Tumore selten Beschwerden verursachen, werden sie trotzdem operativ entfernt. Es gibt dafür zwei Gründe, einmal um die Gutartigkeit nachzuweisen und zum Anderen um einer eventuellen Entartung vorzubeugen.
Das Lungenkarzinom kann in allen Lungenabschnitten entstehen. Die größere Anzahl, mehr als 50%, der Tumore entwickeln sich in den oberen Teilen der Lungenflügel und somit insbesondere, in den Bronchien. Da diese Lungenbereiche bei der Atmung stärker belüftet werden, sind sie somit auch in stärkerem Maße, schädlichen Substanzen ausgesetzt. Von diesen Bereichen kann sich der Krebs dann in umgebene Lungengewebe ausbreiten und somit dann im weiteren Verlauf auch auf andere Organe übergreifen.
Quelle: Auszugweise 1999-2012 Roche Deutschland GmbH
Psychonkologische Versorgung
Eine psychoonkologische Versorgung soll integraler Bestandteil der Behandlung von Lungenkrebspatienten sein. Dazu sind psychoonkologische Fachkräfte in das jeweilige Behandlungsteam zu integrieren. Es ist dás Recht des Patienten, dieses einzufordern.
Neben psychosozialen Belastungen, Konfrontation mit einer lebensbedrohlichen Diagnose, langwierige und nebenwirkungsreiche Behandlung mit ungewissem Ausgang und gravierenden körperlichen und seelischen Folgen, müssen Lungenkrebspatienten eine Reihe von krankheitsspezifischen Belastungen verarbeiten. Die Fragen nach einer ungünstigen Prognose, sowie schwerwiegenden Symptomen, Leistungsschwankungen, Atemnot sowie Bluthusten, Mattigkeit und Schmerzen, müssen verständlich beantwortet werden. Gelingt dem Patienten die Bewältigung dieser massiven Belastungen nicht, kommt es unter Umständen zu gravierenden psychischen Störungen (z.b. Depressionen und/oder Angst,-Panikzuständen).
Um Patienten bei der Verarbeitung der genannten belastenden Situationen und der sich daraus ergebenden psychosozialen Problemen zu unterstützen, wurden eine Reihe psychoonkologischer Interventionen (Eingriffsmöglichkeiten) entwickelt, die sich diagnoseübergreifend als wirksam erwiesen haben.
Zielbereiche psychoonkologischer Interventionen sind:
> Depression, Angst, Belastungserleben,
> Krankheitsverarbeitung, gesundheitsbezogene Lebensqualität,
> Therapienebenwirkungen z.b. Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen und Fatigue (Mattigkeit),
> soziale Beziehungen, Kommunikation und sexualität,
> neuropsychologische Beeinträchtigungen (Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit),
> Anbahnung und Vermittlung der Nachsorge, sozialrechtliche Beratung und Sterbebegleitung.
Die psychoonkologischen Interventionen sind am individuellen Bedarf der Patienten auszurichten und sollten frühestmöglich angeboten werden.
Betroffene und auch Angehörige, sollten die psychoonkologische Unterstützung einfordern. Es steht Ihnen zu.