Atemlos in Düsseldorf e.V. Selbsthilfegruppe Lungenkrebs
Informationen über Lungenkrebs
Der Lungenkrebs gehört mit dem Brustkrebs und dem Prostatakrebs zu den häufigsten Tumorerkrankungen in den westlichen Industrienationen. Im Jahr 2011 erkrankten alleine in Deutschland, mehr als 49500 Menschen an Lungenkrebs. Im Jahr 2010 starben laut Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa 42970 Patienten an bösartigen Neubildungen der Bronchien und der Lunge, darunter 29360 Männer und rund 13600 Frauen Mit dieser Häufigkeit ist Lungenkrebs die meiste, tumorbedingte, Todesursachebei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Hier rangiert der Lungenkrebs noch, Tendenz steigend, an zweiter Position nach Brustkrebs.
Im Vergleich zu allen Todesursachen, steht bei Männern der Lungenkrebs an dritter Stelle. Bei den Frauen ist es zur Zeit noch die siebte Stelle.
Es erkranken ungefähr dreimal soviel Männer wie Frauen, am häufigsten zwischen dem 55. und dem 70. Lebensjahr.
Seit den 70ger Jahren geht der Anteil der Neuerkrankungen bei Männern leicht zurück, aber bei den Frauen stieg er dagegen an. Die Zunahme von Lungenkrebs bei Frauen wird mit dem ansteigenden Zigarettenkonsum seit den 80 ger Jahren in Verbindung gebracht.
Die relative 5-Jahres-Überlebensrate mit Lungenkrebs wird in Deutschland mit etwa 15% bei Männern und 18% bei Frauen angegeben. Die 5-Jahres-Überlebensrate variiert in Abhängigkeit vom Stadium der Tumorerkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose. Aufgeschlüsselt nach dem Krankheitsstadium werden folgende 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeiten angegeben: Bei nur lokalem Befund überleben 49% der Patienten 5 Jahre, 16% bei regionaler Lymphknotenbeteiligung bzw. 2% bei Fernmetastasen. Darüber hinaus wirken sich die Faktoren höheres Lebensalter und männliches Geschlecht nachteilig auf die Überlebenswahrscheinlichkeit aus.
Quelle: Krebs in Deutschland 2005-2006. Häufigkeit und Trends. Robert Koch Inst. (Hrsg)
Patientenaufklärung
Die Patientenaufklärung ist eine der zentralen Aufgaben des Arztes und ein entscheidener Bestandteil der Arzt-Patient-Kommunikation. Sie dient dem Aufbau eines Vertrauensverhältnis und der aktiven Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient. Der Wunsch nach guter Aufklärung ist bei Patienten erfahrungsgemäß groß. In der Regel ist die Aufklärung nicht ein einziges Gespräch, sondern ein behandlungsbegleitender Prozess. Eine gelungene Aufklärung wirkt sich positiv auf den Heilungsprozess, die Toleranz von Nebenwirkungen und die Behandlungszufriedenheit aus.
Es gibt keine gesetzliche Vorschriften über Form und Inhalt der Patientenaufklärung. Der Patient ist über seine Diagnose, die Prognose, den Verlauf der ärztlichen Maßnahmen in Bezug auf Zweck, Art, Umfang und Durchführung des Eingriffs, sowie über den Nutzen wie auch das mit ärztlichen Maßnahmen verbundene Risiko aufzuklären. Dies ist in der Krankenakte zu dokumentieren. Die Aufklärung sollte umfassend, verständlich und wahrheitsgemäß sein. Hierbei ist insbesondere auf das Informationsbedürfnis und die Belastbarkeit des Patienten Rücksicht zu nehmen. Im Rahmen der Aufklärung sollte auch auf weiterführende Hilfen hingewiesen werden, vor allem auf Unterstützung durch Psychoonkologen, Seelsorger oder Selbsthilfegruppen.
Sobald die Diagnose eines Lungenkarzinoms gesichert ist, soll der Patient durch den behandelnden Arzt aufgeklärt werden. Dabei liegt es im Ermessen des Patienten, ob der Partner, Angehörige oder Dritte einbezogen werden sollen. Ein angemessener Rahmen (störungsfreie und angenehme Umgebung, ausreichend Zeit) sollte gewährleistet sein. Das Gespräch sollte verständlich (möglichst unter Verzicht auf medizinische Fachbegriffe) und dem Informationsstand des Patienten angepasst sein. Der Arzt soll den Patienten wahrheitsgemäß informieren, ohne Inhalte zu verharmlosen; trotzdem soll der Hoffnung auf Heilung und Linderung genügend Raum gegeben werden. Hierzu sollten therapeutische Perspektiven aufgezeigt werden.
Prävention
Primäre Prävention umfasst Maßnahmen, die die Entwicklung einer Erkrankung vermeiden.
Sekundäre Prävention zielt auf die frühe Krankheitserkennung, während teritäre (drittrangige) Prävention als Maßnahmen zur Reduktion der negativen Auswirkungen einer bereits aufgetretenen Erkrankung beim Lungenkrebs, vornehmlich Thema der supportiven Therapie und Palliativmedizin ist.
Die herausragende Rolle des Rauchens, das im kausalen (ursächlichen) Zusammenhang mit über 85% aller Lungenkrebsfälle steht und ein ca. 20-fach erhöhtes Risiko gegenüber dem Nichtrauchen bedingt, beeinflusst zudem das Erkennen und die Berechnung weiterer Parameter, die einen negativen oder positiven Einfluss auf die Entstehung der Erkrankung haben. Das gilt sowohl für berufliche wie auch private Verhaltensweisen.
Interaktiver Krebs-Atlas
Wer sich für statistische Daten zum Thema Krebs interessiert, der findet Informationen im Krebs-Atlas der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID). Für diesen Atlas haben die Landeskrebsregister ihre Daten zusammengeführt. Mit diesem Krebs-Atlas besteht erstmals die Möglichkeit, die vorhandenen Daten zum Krebsgeschehen in Deutschland auf ebene der Bundesländer online und interaktiv auszuwerten. Dies erklärt der Vorsitzende der GEKID, Prof. Alexander Katalinic. Die Datenbank ist im Internet verfügbar unter: www.gekid.de.